Argumentationstraining gegen Stammtischparolen
In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung

Die diversen gesellschaftlichen Krisen und Herausforderungen bekommen im Vorfeld von Wahlen noch einmal eine besondere Bedeutung. Einerseits sehen sich Aktive in der Kommunalpolitik immer wieder mit Beleidigungen und Hass konfrontiert. Das Misstrauen gegenüber ‚der Politik‘ (und den Personen, die sie repräsentieren) wächst. Viele allgemeine oder konkrete Unzufriedenheiten werden u.a. von populistischen, nationalistischen, antifeministischen Bewegungen aufgegriffen und kanalisiert, um gegen ‚das System‘, seine Repräsentant*innen und ‚die Lügenpresse‘ Stimmung zu machen.
Andererseits arbeiten auch Politiker*innen immer wieder (und ganz besonders im Wahlkampf) mit verkürzten Parolen und Aussagen, die Vorurteile unterschiedlicher Gruppen oder Milieus gegeneinander schüren können und dem Ziel eines friedlichen Zusammenlebens und eines Zusammenhalts in der Gesellschaft nicht förderlich sind. 
Wie gefährlich eine solche Stimmung werden kann, zeigen die Morde an Walter Lübcke, an dem Tankstellenmitarbeiter in Idar-Oberstein oder an der Polizeibeamtin und dem Polizeibeamten bei Kusel ebenso wie die Anschläge in Hanau und Halle. Auch die steigende Zahl von Übergriffen auf Kommunalpolitiker*innen, sonstige Staatsbedienstete (oder solche, die wegen ihres Auftrages oder der Uniform mit dem Staat assoziiert werden) sowie auf Juden und Jüdinnen, Migrant*innen und Geflüchtete ist besorgniserregend. 
Um zu verhindern, dass solcher Hass entsteht, ist es wichtig, unreflektierten und verkürzten Schuldzuweisungen, die sich häufig in sogenannten Stammtischparolen Ausdruck verschaffen, frühzeitig etwas entgegenzusetzen. Hier ist die Zivilgesellschaft, ist jede und jeder gefragt und hier setzt das Argumentationstraining gegen Stammtischparolen an. 
Das Argumentationstraining gegen Stammtischparolen will sensibilisieren, auf der Arbeit und in der Freizeit genauer hinzuhören, Dinge zu hinterfragen und einzuhaken, wenn pauschal abwertende Sätze fallen. Die Teilnehmenden bekommen Werkzeuge an die Hand, um mit verkürzten Parolen und Vorurteilen umgehen zu können. In überschaubaren Gruppen werden Übungen durchgeführt, gemeinsam diskutiert, reflektiert und Strategien erarbeitet für eine Debattenkultur, jenseits von Hetze und Diskriminierung. 
Im Vorfeld der Wahlen möchte das Training pauschale Parolen gegen ‚Staat und Lügenpresse‘ besonders in den Blick nehmen, die sich schnell zu Verschwörungsideologien auswachsen können sowie Themen aus dem Wahlkampf aufgreifen, die den Teilnehmenden wichtig sind.

 

Wichtiger Hinweis: 
Das Training findet online statt. Es ist ein interaktiver Workshop, der die Teilnahme an beiden Tagen sowie die Nutzung der Kamera voraussetzt. Wichtig wäre außerdem, eine ruhige, ungestörte Arbeitsatmosphäre sicherzustellen, damit alle Teilnehmenden auch in der online-Version gemeinsam gut gemeinsam diskutieren und größtmöglichen Gewinn aus dem Workshop ziehen können. Es werden ausreichend Pausen während des Trainings eingeplant.

 

Anmeldung: über den online-Kalender auf der Homepage der Landeszentrale  für politische Bildung https://www.lpb.rlp.de/veranstaltungen/kalender oder (bitte Veranstaltungstitel, -datum sowie Ihre Adresse angeben) per Mail an anmeldung@lpb.rlp.de. Weitere Informationen bei anne.waninger@lpb.rlp.de oder unter 06131-162975.

Termin 1:                   1. März 2024, 17:00 – 20:00 Uhr und 2. März 2024, 9:00 – 16:00 Uhr
Termin 2:                   17. Mai 2024, 17:00 – 20:00 Uhr und 18. Mai 2024, 9:00 – 16:00 Uhr

 

Gebühr:                     kostenfrei

 

 

Wer macht mit? Fit für die Kommunalwahlen 2024
Onlinevortrag in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung
Die moderne Demokratie hat ihren Ursprung in städtischen Gesellschaften wie zum Beispiel dem antiken Athen. Dort versammelten sich die Bürger, um über ihre Belange zu entscheiden, was neben den ‚großen‘ politischen Themen auch die unmittelbaren kommunalen Angelegenheiten umfasste. Vielen gilt die Kommunalpolitik daher als Keimzelle der Demokratie. Allerdings waren große Teile der Bevölkerung davon ausgeschlossen, wie beispielsweise Frauen oder Unfreie. Schon in den Anfängen der Demokratie war es also umstritten, wer zum Volk als Souverän gehört und wie Entscheidungen stattfinden sollen. 
Aber auch heute kommt der Kommunalpolitik eine große Bedeutung zu, gibt es doch hier eine räumliche und soziale Nähe der Bevölkerung zur politischen Ebene. Ihre Beschlüsse und Ziele haben oft eine unmittelbare Auswirkung für die eigenen Lebensverhältnisse. Dennoch ist die Wahlbeteiligung bei Kommunalwahlen im Allgemeinen deutlich geringer als bei Bundestagswahlen. Darüber hinaus sind nicht geringe Bevölkerungsteile wie Nichtdeutsche davon ausgeschlossen, obwohl sie dauerhaft in der jeweiligen Kommune leben und die Pflichten wie Steuern und Abgaben erfüllen müssen. Wenn die Wahlbeteiligung ohnehin relativ gering ist, warum sind bestimmte Teile der Bevölkerung davon ausgeschlossen? 
In dieser Veranstaltung sollen unter anderem Fragen wie diese diskutiert werden. Nach einer Einführung über die grundsätzlichen Regelungen in der Kommunalpolitik, wie Kompetenzen und Wahlrechte, soll ein Raum für eine Diskussion und einen Meinungsaustausch eröffnet werden. 
Wir wollen über die Wichtigkeit von Kommunalwahlen sprechen und wie diese mehr ins Augenmerk der Bevölkerung gerückt werden, beispielsweise wie man allgemein die politische Teilhabe auf kommunaler Ebene fördern könnte. Es soll weiterhin erörtert werden, wer eigentlich zum Volk gehört, ob das auch beispielsweise für Nichtdeutsche gilt, die dauerhaft in einer Kommune leben. Es sollen dabei Vor- und Nachteile einer möglichen Ausweitung der Wahlrechte beleuchtet werden. Insgesamt geht es um die Frage, wie Demokratie für alle Bevölkerungsteile ausgebaut werden kann. 
Der Referent Luis Caballero arbeitet als Sozialwissenschaftler u.a. zu den Themen Demokratietheorie und empirische Demokratieforschung und publiziert regelmäßig zu diesen Themenfeldern. Für die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz hat er zusammen mit Stefan Diehl eine Studie zur politischen Partizipation von Menschen mit Migrationshintergrund in Rheinland-Pfalz veröffentlicht. Diese kann kostenlos unter der Bestellnummer 42-465-20 bei der Landeszentrale für politische Bildung bestellt werden:
https://www.lpb.rlp.de/publikationen. Die digitale PDF-Version zum Herunterladen finden Sie hier: https://www.lpb.rlp.de/fileadmin/data/1Pol_Part_MigWeb.pdf

 

Anmeldung:

Die Veranstaltung findet am 09. April 2024 um 18:30 Uhr online statt. Bitte melden Sie sich bis zum 05. April 2024 unter https://s.rlp.de/mvgSk an.  

 

Gebühr:                  kostenfrei

 

 

Der Demokratie ein Gesicht geben. Die Stadträte der frühen Nachkriegszeit in Rheinland-Pfalz neu
Onlinevortrag in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung
Als die Bürgerinnen und Bürger 1946 in „Rheinland-Pfalz“ erstmals aufgerufen waren, Vertreterinnen und Vertreter in ihren Stadtrat oder ihren Kreistag zu wählen, gab es noch kein durch Wahlen organisiertes Bundesland und noch weniger einen demokratisch gebildeten deutschen Staat. Damals war sogar noch Zukunftsmusik, dass dieses Rheinland- Pfalz eine Verfassung und ein demokratisch gewähltes Landesparlament erhalten würde. Die Kommunalwahl am 15. September 1946 bildete tatsächlich die erste demokratische Erfahrung der Menschen in der Region. Entsprechend hoch war die Wahlbeteiligung. 
Die französische Besatzungsverwaltung zeigte sich einigermaßen hoffnungsvoll, dass die Neubegründung gemeindlicher Autonomie die „Dénacification“ der Bevölkerung bewirken könne. Das bedeutete im positiven Sinne die Verinnerlichung demokratischer Grundsätze, im negativen die Abwehr von Zentralismus. Aber hierfür bedurfte es in den rasch eingerichteten Stadtparlamenten vertrauenswürdiger Persönlichkeiten, deren Engagement unter den Bedingungen der „Trümmergesellschaft“ nicht selbstverständlich war. Wer waren diese Männer und Frauen, deren Namen heute kaum noch bekannt sind? Der Vortrag basiert auf der Erfassung von rund 2.500 Mandatsträgerinnen und -trägern der Nachkriegszeit in aktuell 27 Städten von Rheinland-Pfalz. Ihr Hintergrund wird – soweit bekannt – in den Zusammenhang der örtlichen und regionalen Zeitgeschichte gestellt. 
Stephan Laux ist Professor für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Trier, Konrad Langner studentischer Projektmitarbeiter. Sie betreiben die Website “Demokratie kommunal” (https://demko.uni-trier.de), auf der neben Informationen zur Kommunalpolitik der Nachkriegszeit auch eine Datenbank mit biografischen Angaben zu den rund 2.500 Mandatsträgerinnen und -trägern zu finden sind.

 

Anmeldung:

Die Veranstaltung findet am 19. März 2024 um 19 Uhr online statt. Bitte melden Sie sich bis
zum 15. März 2024 unter
https://s.rlp.de/pXSdz an.

 

 

Gebühr:                 kostenfrei

 

 

Frauen – Macht – Politik – Ich und Kommunalpolitik – was kommt auf mich zu, wenn ich kandidiere?

Haben Sie schon mal überlegt, bei der Kommunalwahl zu kandidieren? Wollen Sie mehr Informationen, was vor dem Wahlsonntag und im Mandat auf Sie zukommt? Fragen Sie sich, was SIE überhaupt bewirken könnten? Gerade Kommunalpolitik bietet die Chance, konkret das eigene Umfeld im Ort mitzugestalten. In den meisten Kommunalparlamenten sind Frauen jedoch unterrepräsentiert. Demokratie braucht die Kompetenz von Männern und Frauen. Gerade Frauen bringen häufig einen vielfältigen Erfahrungsschatz mit.

 

Erhalten Sie in diesem reichhaltigen Workshop Informationen über einen möglichen Einstieg:

 

-              Eigene Motivation und Ressourcen

-              Schritte bis zur Kommunalwahl

-              Austausch und Reflexion

-              Erzählcafé mit Kommunalpolitikerinnen

 

Die Politikwissenschaftlerin, Soziologin und Systematische Moderatorin Dagmar Wirtz gibt seit 2006 Seminare im Bereich Politik, Gleichstellung, Kommunikation und Ehrenamt, um das Engagement von Demokrat*innen zu stärken.

 

Es handelt sich um eine Kooperationsveranstaltung mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz. Außerdem wird die Veranstaltung unterstützt von der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Germersheim sowie der Verbandsgemeinde Lingenfeld.

Um besser planen zu können, bitten wir um Ihre Anmeldung bis zum 18. August 2023 an info@vhs-lingenfeld.de

 

Leitung:                               Dagmar Wirtz

Ort:                                      Rathaus der Ortsgemeinde Lingenfeld, Hauptstraße 58

Termin:                                Freitag, 15. September 2023, 14:00 – 17:30 Uhr
Unkostenbeitrag

für Getränke:                       5 €